Schon 1580 stand westlich des Dorfes auf freiem Feld eine dem hl. Wendelin geweihte Kapelle. Sie war religiöser Sammelpunkt der vielen Hirten der Umgebung. Anfang des 17. Jahrhunderts setzte eine blühende Wallfahrt ein und so konnte dank der Opferfreudigkeit der vielen Pilger 1697 eine stattliche Barockkirche an gleicher Stelle errichtet werden. Als Baumeister wird der bedeutende Wessobrunner Johann Schmuzer genannt. Der üppige Stuck im Inneren gilt als Meisterwerk barocker Handwerkskunst. Wandmalereien zeigen die Legende des Heiligen. Die weithin sichtbaren Doppeltürme mit Zwiebeldach (angebaut 1726) wurden zum Wahrzeichen des Dorfes. Sie sind auch im Gemeindewappen wiederzufinden.
Wallfahrt Die Kirche wurde bald zu einem beliebten und vielbesuchten Wallfahrtsort im Bistum Augsburg. Votivtafeln an der Westseite und im nördlichen Turmuntergeschoss zeugen von der tiefen Volksfrömmigkeit der Menschen damals. Heute kommen alljährlich Wallfahrer aus Stetten bei Mindelheim, aus Gutenberg, aus Kleinkitzighofen, aus Hirschzell und aus Pforzen.
Reliquie Als besondere Kostbarkeit erhielt die Pfarrgemeinde 1763 eine Reliquie aus dem Grab des Hl. Wendelin. Der Kurfürst von Trier hatte sie dem Augsburger Bischof übergeben. Vom Stiftsdekan von St. Moritz in Augsburg wurde sie dann der Kirche in Obergermaringen überlassen. Sie wird in einer prächtigen Monstranz (Augsburger Goldschmiedearbeit, um 1763) aufbewahrt.
Wendelinsfest und Tiersegnung Nach wie vor feiern Germaringer immer am Dienstag nach Kirchweih (3. Sonntag im Oktober) das Wendelinsfest mit einem Gottesdienst und einer Andacht. Zur Tiersegnung (beim Burkhardthof) am Tag zuvor kommen nicht nur die Landwirte mit ihrem Nutzvieh, sondern viele Tierliebhaber mit ihren Schützlingen.
Der heilige Wendelin Der Legende nach iro-schottischer Königssohn, Hirte und Abt im Kloster Tholey/Saarland Schutzpatron der Tiere, Nothelfer der Bedrängten, Leidenden und Kranken. Er lebte im 6. Jahrhundert. Attribute sind Hirtenstab und Tiere. Sein Grab befindet sich in der St. Wendel Basilika in der nach ihm benannten Stadt St. Wendel/Saarland. Sein Gedenktag ist der 20. Oktober.
Zur St. Georgskirche pilgerten früher Gläubige am Georgifest (23. April) aus der näheren und weiteren Umgebung. Der Fußweg auf den Berg ist gesäumt von alten Linden und fünf barocken gemauerten Wegstationen aus den Jahren um 1700. Der geostete Tuffquaderbau stammt aus der Romanik um 1180. Der Satteldachturm in Ziegelmauerwerk dagegen wurde erst im 15. Jahrhundert errichtet. Von 1966 bis 1970 wurde der Bau umfassend renoviert und weitgehend in den ursprünglichen romanischen Baustil zurückgeführt. Dabei wurden auch barocke Anbauten abgebrochen. Im Inneren konnte ein romanisches Apsisfresko und Fragmente späterer Ausmalungen (neutestamentliche Szenen, Georgslegende und überlebensgroßer St. Christophorus) freigelegt werden.
In der Apsis ist Christus als Pantokrator in einer Mandorla dargestellt, umgeben von den Symbolen der vier Evangelisten thronend über dem himmlischen Jerusalem. Begleitet wird Christus beidseits von je einem Engel und einem Heiligen. Unterhalb der Mandorla sind nach Mt. 25, 1-13 als Halbfiguren die fünf klugen und fünf törichten Jungfrauen dargestellt. Unterhalb der Jungfrauen sind zwölf Männer zu sehen, eine Deutung als die zwölf Aposteln liegt somit nahe. Allerdings ungewöhnlich ist das Fehlen der üblichen Attribute der Aposteln wie z. B. Schlüssel oder Andreaskreuz. Einheitlich hält jeder der Dargestellten ein Buch in den Händen. Bei sonst gutem Erhaltungszustand sind leider die unteren Bereiche nicht erhalten.
Die Bedeutung der Apsisausmalung von St. Georg beruht auf ihrer Qualität mit reichlicher Verwendung des kostbaren Lapislazuli-Blaus und ihrer Einzigartigkeit in Bayerisch-Schwaben. An der Südseite des Langhauses die Kopie des romanischen Kruzifixus, das Original (jetzt im Bayerischen Nationalmuseum) war ursprünglich inmitten des Chorbogens angebracht. Von einer Erneuerung gegen Ende des 17. Jahrhunderts haben sich aber die barocke Kassettendecke im Langhaus (datiert auf 1690) und Statuen und Gemälde erhalten.
Quelle: Wikipedia
Kirche Sankt Michael in Obergermaringen
Die erste Kirche wird eine Holzkirche gewesen sein. Sie stand wohl schon an der Stelle, an der die 1487 in Ziegelbauweise errichtete gotische Kirche zumindest im Chor, im Unterbau des Schiffes und dem Turm noch heute steht. Eine Urkunde von 1326 nennt den hl. Erzengel Michael als Kirchenpatron: "da sant Michael rastet und Hauswirt ist..." Der erste Patron war der Kirchenstifter.
1859 muss die Kirche wegen Einsturzgefahr geschlossen werden, ein schwerer Schlag für die Gemeinde. Aber schon 1863 wird das Schiff der Kirche wird wieder aufgebaut. Es folgt die Neuromanisierung der Innenausstattung. Wie in vielen Kirchen dieser Gegend werden die Barock- und Rokokoaltäre entfernt. Sogenannte modern romanische Altäre vom Bildhauer Schwarz in Kaufbeuren werden hineingestellt. Die Figuren stammen aus dem Atelier des Künstlers Beyrer aus München. Die Spenden zu dieser Restauration fließen reichlich. So kann die Pfarrei auch neue Chorstühle aus Eichenholz mit geschnitzten Verzierungen kaufen, ebenso eine neue Ampel mit Schnur und Quasten. Ein Kreuzweg, gerahmte Bilder unter Glas, wird angeschafft. 1886 bauen die Gebrüder Hindelang aus Ebenhofen eine neue Orgel mit 10 Registern ein.
Geistlicher Rat Ludwig Lutz (1952 bis 1987) lässt 1963 den Innenraum vollständig renovieren. Die Altäre, das Chorgestühl, die Kanzel, eine Empore, Bilder und Figuren werden entfernt. Otto Kobel aus Waal († 5. Dez. 2002) gestaltet den Innenraum neu. Das Mauerwerk wird isoliert und entfeuchtet. Die Zifferblätter der Kirchturmuhr werden erneuert.
Ein schrecklicher Kirchenbrand am 16. September 1993 hinterlässt eine Bauruine ohne Decke und Dach. Unter Pfarrer Msgr. Wilhelm Tome erfolgt der Wiederaufbau und gleichzeitig Entfeuchtung und Isolierung der alten Kirche.
Feierliche Altarweihe durch Erzbischof Dr. Josef Stimpfle, Augsburg, am 05. März 1995.
Dorfkirche St. Johannes Baptista Untergermaringen
Wegen der Entlegenheit der Pfarrkirche auf dem Georgiberg entstand schon im Mittelalter in Untergermaringen selbst eine Kapelle, die dem hl. Albanus (vermutlich dem hier durchziehenden Priester der Völkerwanderungszeit) geweiht war. Diese Kapelle wurde in den Jahren 1472/73 erweitert und ausgebaut. Vermutlich errichtete man in dieser Bauphase den Westteil des Chores, den Turm und wohl auch den Kern des Langhauses. Damit konnten nun Sakramente im Ort gespendet werden. Auch die Taufen wurden aus praktischen Gründen hier gefeiert. Dies war wohl ein Grund dafür, dass die Kirche Johannes den Täufer zum Patron bekam.
Weihe der Kirche In einer weiteren Bauphase in der ersten Hälfte des 18. Jh. sind der Chor und das Langhaus erweitert, wohl gleichzeitig Sakristei und Vorzeichen angefügt worden. Die Deckengemälde von F. A. Wassermann aus dem Jahr 1749 zeigen im Chor Johannes den Täufer in der Wüste und im Kirchenschiff die Taufe Christi. Auf den vier kleineren Fresken sind die Verkündigung an Zacharias, Maria Heimsuchung, die Namensgebung Johannes sowie Elisabeth mit dem Johannesknaben auf der Flucht dargestellt. Am 21. Juni 1768 nahm Weihbischof Adelmann die Konsekration der Kirche vor. Auch das Vortragekreuz mit einer gefassten Holzfigur stammt noch aus dieser Zeit.
St. Jakobus Ketterschwang
Bereits im Jahre 1297 wird eine Kirche in Ketterschwang erwähnt, doch dürfte es sich, wie in anderen Pfarreien auch, um eine Holzkirche gehandelt haben. Als Kirchenpatron wird 1407 Jakobus der Ältere genannt. Teile des Chores dürften noch von einem spätmittelalterlichen Bau stammen.
Die heutige Kath. Pfarrkirche St. Jakobus d. Ä. mit dem Turm von 1716 ist ein bemerkenswerter Rokoko-Neubau mit zentralisierenden Kapellenanbauten (1757/58 errichtet).
Die Kirche ist ein schönes Beispiel für den verspielt verschwenderischen Stil des Rokkoko. Das von Johann Baptist Enderle gemalte grosse Deckengemälde im Chor stellt das heilige Altarsakrament dar, wie es von der Kirche Christi und den Gläubigen verehrt wird. Das Hauptbild im Langhaus zeigt den Sieg des spanischen Königs Ramira über die Mauren und dazu die Erscheinung des hl. Jakobus. Eine Anzahl von kleineren Deckenbildern in den Stichkappenzwickeln versinnbildlichen biblische und legendarische Berichte über den hl. Apostel Jakobus. Der Altartisch, meisterlich geschnitzt in der Altarfront, mit Blattgold überzogen und mit Halbedelsteinen besetzt, ist ein einzigartiges Schmuckstück der Ketterschwanger Kirche.
Die Filialkirche St. Nikolaus wurde in den Jahren von 1720-1735 im Übergang von Barock zum Rokkoko errichtet. Auf ihrem Kuppelturm befinden sich zwei Glocken. Zur Inneneinrichtung von St. Nikolaus gehören ein Hochaltar und zwei Seitenaltäre. Alle drei sind marmorierte Holzaufbauten.
Die Kirche wurde erbaut, nachdem die vorherige Kirche nicht mehr repariert werden konnte. Die feierliche Einweihung fand am 27. Oktober 1735 statt. St. Nikolaus in Schwäbishofen ist die kleinste Kirche der Diözese Augsburg, die mit den Sakralen einer Pfarrkirche ausgestattet ist. Auf der Empore steht eine Orgel der Gebrüder Hindelang von Ebenhofen aus den Jahren um 1890. Im Vorzeichen hängt eine Votivtafel, die an den grossen Brand des benachbarten Stadels am 23. August 1932 erinnert, bei dem die Kirche durch den sichtbaren Schutz des Hl. Nikolaus keinen Schaden erlitt.
Die große Glocke wurde im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts von Meister Sebald Schönmacher in Augsburg gegossen. Im Jahre 1943 wurde sie nach Hamburg gebracht, um für Kriegszwecke eingeschmolzen zu werden. Sie kam aber 1947 wieder unversehrt zurück. Die kleine Glocke wurde im Jahre 1682 von O. Sator in Kempten hergestellt. Aufgrund einer großzügigen Spende können beide Glocken seit 1966 elektrisch betrieben werden. Seitdem rufen sie pünktlich dreimal am Tag zum Gebet. Ebenfalls auf Grund einer zweckgebundenen großen Spende erhielt unsere Kirche im Jahre 1991 eine funkgesteuerte Turmuhr.
Umfangreiche Innen- und Aussenrenovierungen in den Jahren nach 1970 und nach 1980 waren notwendig, um die Kirche in ihrem heutigen Glanz vorstellen zu können. Sie wurden von den Schwäbishofern, der bischöflichen Finanzkammer, dem Landkreis Ostallgäu, der Gemeinde Germaringen und weiteren einzelnen großzügigen Spendern finanziell getragen.
Quelle: Herr Bronner für die Chronik Germaringen Bild: Wikipedia Flodur63