Die Ehrenbürgerwürde ist die höchste Auszeichnung, die die Gemeinde einer Persönlichkeit verleihen kann, die sich in herausragender Weise um das Wohl der Bürger oder das Ansehen der Gemeinde verdient gemacht hat.
Ehrenbürger aus Obergermaringen
Hauptlehrer Friedrich Kuen
1858 - 1932
Friedrich Kuen wurde am 6. Dezember 1858 in Ellzee, kgl. Bezirksamt Krumbach, geboren. Seine Eltern waren einfache Strumpfwirkereheleute, die ihrem begabten Sohn das Lehrerstudium ermöglichten. Seine Frau Kreszenz, eine geborene Harlacher, stammte aus Unterbissingen, kgl. Bezirksamt Dillingen. Nach seinem letzten Dienstort Bonstetten (bei Augsburg) ist sein neuer Wirkungsort ab 16. Januar 1901 Obergermaringen. Nachdem die Renovierung der Dienstwohnung (Lindenstraße 2) nicht termingerecht beendet werden kann, findet die Familie mit den beiden Kindern Paul (*2.12. 1889) und Anna (*9.01.1892) vorübergehend Unterkunft bei der Nachbarsfamilie Führer.
Aufgrund seines zuvorkommenden, freundlichen Wesens integriert sich Kuen mit seiner Familie rasch in die Dorfgemeinschaft. Wenn es um die Erledigung schriftlicher Vorgänge mit Ämtern geht, wird er von vielen Bürgern um Rat und Mithilfe gebeten.
Schließlich wird ihm neben den kirchlichen Diensten auch die Posthalterstelle anvertraut. Postfrachten wurden zu jener Zeit noch zweimal täglich mit dem Milchfuhrwerk nach Pforzen hin- und zurückgebracht. Während des Krieges ist er infolge Arbeitskräftemangel alleinstehenden Frauen bei der Zusammenstellung von Feldpostpäckchen behilflich, indem er die Sendungen selbst packt, verschnürt und mit der richtigen Adresse beschriftet.
Insgesamt 23 Jahre widmete sich Kuen der Erziehung und Bildung der Obergermaringer Schuljugend. Am 22. Februar 1924 wird er vom Gemeinderat für seine verdienstvolle Tätigkeit zum Ehrenbürger ernannt.
Nachdem seine Frau bereits 1916 verstorben war, konnte Hauptlehrer Kuen seinen Lebensabend mit der Familie seines Sohnes Paul – er war Lehrer in Obergermaringen bis 1937 – und seiner Tochter Anna (Handarbeitslehrerin) bis zu seinem Tode am 27. April 1932 verbringen.
Das Ehrengrab, das die Gemeinde errichten ließ, erinnert an den allseits beliebten Pädagogen.
Bisch. Geistl. Rat, Pfarrer Ludwig Lutz
1914 - 1996
Geboren am 14. April 1914 in Fulda, wurde er nach seinem Theologiestudium am Heiligen Abend 1940 in Augsburg zum Priester geweiht. Im zweiten Weltkrieg zwischen 1940 und 1945 diente er als Sanitäter beim Militär. Nach dem Krieg war er zunächst Kaplan in Lechbruck und Landsberg. Am 1. Juli 1952 übernahm er von seinem Vorgänger Karl Frick die Germaringer Pfarrei St. Michael und 1958 wurde ihm auch die Betreuung der Pfarrei St. Georg in Untergermaringen anvertraut.
35 Jahre wirkte Pfarrer Lutz in Ober- und 29 Jahre in Untergermaringen als Seelsorger. Während seiner Amtszeit in Germaringen hat er vier Kirchen sowie den Untergermaringer Pfarrhof renoviert und in Obergermaringen einen neuen gebaut. Dank seiner Initiative wurde 1955/56 auch der Kindergarten errichtet. Als Dekan des Dekanates Kaufbeuren kümmerte sich Pfarrer Lutz auch um die Belange der zahlreichen anderen Pfarreien. Mit voller Hingabe widmete er sich der seelsorgerischen Begleitung der Landjugend und des katholischen Landvolkes. Ein besonderes Anliegen als Dekan war ihm 1980 die Gründung der Sozialstation Buchloe-Germaringen-Pforzen e. V. mit dem Sitz in Buchloe. Als er am 30. Nov. 1987 in den wohlverdienten Ruhestand trat, wurde er für sein segensreiches Schaffen von der Gemeinde mit der Ehrenbürgerschaft ausgezeichnet. Solange es sein Gesundheitszustand zuließ, übernahm er in Kaufbeuren, wo er die letzten Lebensjahre verbrachte, noch Dienste in der Krankenhausseelsorge. Im neugestalteten Priestergrab bei St. Michael fand er am 6. Sept. 1996 seine letzte Ruhestätte.
1928 - 2003
Erwin Laurencius Seitz wurde am 16.08.1928 auf dem "Waldhörenhof", heute Westendorfer Str. 1 geboren. Noch bevor er als Landwirtschaftsmeister den elterlichen Hof übernahm, engagierte er sich ab 1948 beim "Bayerischen Bauernverband" (BBV) als Orts-, Kreis-, und Bezirksobmann der Landjugend, später als Mitglied des Kreis- und Bezirksvorstandes, bis er stellvertretender Bezirksvorstand und von 1977 bis 1992 Präsident des BBV Schwaben wurde. 1992 wurde er zum Ehrenpräsidenten ernannt.
Als Vertreter des BBV war er in verschiedenen Gremien tätig: seit 1960 Mitglied im"Landesausschuss der Bayerischen Tierseuchenkasse" und seit 1984 dessen Vorsitzender. Von 1968 bis 1986 Mitglied im "Landesausschuss der Bayerischen Schlachtvieh-Versicherung", von 1979 bis 1991 stellvertretendes Mitglied im "Naturschutzbeirat des Bayerischen Staatsministeriums für Landesentwicklung und Umweltfragen", seit 1979 Mitglied im "Kuratorium und Präsidium der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege Laufen", von 1978 bis 1990 Mitglied im "Genossenschaftlichen Beirat der BayWa". Dafür wurde ihm die "Silberne (1978) und Goldene Ähre (1991)" des BBV und 1989 die "Andreas-Hermes-Medaille" des Deutschen Bauernverbandes verliehen.
Seit Übernahme des Waldhörenhofes im Jahre 1956 widmete sich Erwin Seitz darüberhinaus dem bäuerlichen Nachwuchs. Davon zeugen 1976 die "Ehrenurkunde für Berufsausbildung in der Landwirtschaft" und 1978 der "Ehrenteller des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten".
Von 1956 bis 1984 war er im Gemeinderat von Obergermaringen, später Germaringen, und 42 Jahre im Kreistag Kaufbeuren und Ostallgäu vertreten. Von 1960 bis 1984 war er stellvertretender Landrat. Im Jahre 1970 wurde Erwin Seitz in den Bayerischen Landtag gewählt und wirkte bis 1994 in den Ausschüssen Ernährung und Landwirtschaft - Wirtschaft und Verkehr - Bundes und Europaangelegenheiten. Daneben beriefen ihn verschiedene landwirtschaftliche Organisationen in ehrenamtliche Führungspositionen:
Ab 1960 im Verbandsausschuss der "Allgäuer Herdebuchgesellschaft" (AHG)
1963 bis 1988 Vorstandsmitglied im Verbandsausschuss der AHG. Im Laufe der 28-jährigen Tätigkeit erhielt er die Medaille der AHG in Bronze, Silber und Gold
1962 Mitglied des Aufsichts- und Verwaltungsrats der "Südfleisch GmbH", von 1983 bis 1989 Aufsichtsratsvorsitzender
Ab 1972 Mitglied im "Landesmarktausschuss der Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft"
ab 1985 Vorsitzender des "Milchwirtschaftlichen Vereins Allgäu-Schwaben"
An weiteren Ehrenämtern und Initiativen müssen erwähnt werden:
1962 bis 1987 Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes Germaringen
1957 bis 1971 Aufsichtsrat der Molkerei-Genossenschaft Obergermaringen-Westendorf
ab 1967 Aufsichtsrat der Milchversorgung Kaufbeuren-Bad Wörishofen
mehr als 2 Jahrzehnte Geschäftsführer und Aufsichtsratsvorsitzender beim Omnibus-Unternehmen Kirchweihtal
1958 bis 1990 1. Vorsitzender des "Betriebshelferausschusses Kaufbeuren"
1965 bis 1985 Vorsitzender der "Futtertrocknung Kaufbeuren"
1976 bis 1989 Aufsichtsratsvorsitzender der "Raiffeisenbank Obergermaringen"
ab 1962 Gründungsmitglied und Vorsitzender der "Viehverwertungs-Genossenschaft Schwaben eG"
1953 Mitbegründer des Musikvereins Obergermaringen - heute noch Ehrenmitglied
Aktive Unterstützung des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes, der ihn 1975 mit der Fördermedaille in Gold ehrte
Erwin Seitz wurde hoch geehrt:
1980 mit dem Bayerischen Verdienstorden
1981 mit der Kommunalen Verdienstmedaille in Bronze und Silber
1984 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande
1985 mit der Bayerischen Verfassungsmedaille in Silber und Gold
1992 mit der Goldenen Staatsmedaille
In Dankbarkeit, Anerkennung und Würdigung seiner hervorragenden Verdienste um seine Heimatgemeinde als Initiator, Berater, Beistand, Schirmherr und Förderer des Gemeinwohls ernannte ihn der Gemeinderat im Januar 1995 einstimmig zum Ehrenbürger der Gemeinde Germaringen.
Altbürgermeister Josef Kreuzer
*12.04.1937
Erster Bürgermeister 1974 – 1996
Einsatz für den Verbleib des Ortsteils Riederloh in Germaringen
1987 Durchführung der Ortskanalisationen in Obergermaringen, Untergermaringen und Ketterschwang
7 ha großes Gewerbegebiet ausgewiesen
1987 angeordnete Dorferneuerungen in Untergermaringen und Ketterschwang,
Bau des Georgihauses, eingeweiht 1993
1995 Bau der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung in Ketterschwang mit Straßenneubau
Bau des neuen zweizügigen Kindergartens
Anlage des Dorfparks an der Schule
Bau der Geh- und Radwege von Obergermaringen nach Neugablonz und Untergermaringen, von Untergermaringen nach Ketterschwang
1996 Kauf des LEW-Gebäudes für die Feuerwehr Obergermaringen
Partnerschaft mit La Verrie, Urkunde 1992
Bau der Sportanlagen und des Germaringer Hofs
Freundschaft mit der französischen Partnergemeinde La Verrie
14 Wohnbaugebiete ausgewiesen und erschlossen
Verleihung der Ehrenbürgerwürde zu seinem 70. Geburtstag am 12.04.2007
Ernennung zum Altbürgermeister, 29.07.2000
Gemeinderat 1966 – 1974
Stellvertreter des Landrats, 1990 – 30.04.2002
Mitglied des Kreistages, 1972 – dto.
Fraktionsvorsitzender der CSU im Kreistag, 1984 – 1990
Stellvertretender Ortsvorsitzender der CSU, 1962 – 1999
Stellvertretender Kreisvorsitzender der CSU, 1971 – 1999
Verwaltungsrat der Kreis- und Stadtsparkasse, 1978 – heute
Ehrenamtlicher Richter, 8 Jahre
Kreisvorsitzender der Europa-Union im Kreisverband Kaufbeuren-Ostallgäu, 1997 – 2003
Stellvertretender Vorsitzender der Gennach-Hühnerbach-Gruppe, 1974 – 1993
Vorsitzender der Gennach-Hühnerbach-Gruppe, 1993 – 2009 (Komplettsanierung der technischen und EDV-Anlagen, Bau der Wasserversorgung für die Ortsteile Obergermaringen und Untergermaringen durch die Gennach-Hühnerbach-Gruppe)
Vorsitzender des Abwasserverbandes Wertach-Ost, 1978 – 2002 (Bau der Verbandskläranlage des Abwasserverbandes Wertach-Ost in Pforzen, 1989 – 1992)
Vorsitzender des Schulverbandes, 1974 – 1996 (Bau einer neuen 22-klassigen Hauptschule mit Doppelturnhalle, 1974; Sept. 1976 eingeweiht)
Vorsitzender der Arge Wasserver- und -entsorgung in Schwaben, seit 18.07.1996 (Anstreben gemeinsamer Entscheidungen schwabenweit, Versorgung mit aktuellen Informationen, einheitliche Ebene sichern)
Aktiver Musiker im Musikverein Germaringen, 1953 – 1975
Vorstand des Musikvereins Germaringen, 1965 – 1990 (Freundschaften mit Musikverein Etting 1976 und Gosbach 1966 Freundschaft mit Vale di Sole, Sonnental in Italien, 1974)
Ehrenvorstand des Musikvereins seit 1990
Aktiver Spieler im SVO, 1946 – 1960
Stellv. Vorsitzender und Schriftführer des SVO-Fördervereins, 2001 – 2007
Ehrenmitglied des SVO
Vorstandsvorsitzender der Molkereigenossenschaft, 1963 – 1975
Vorstand der Jagdgenossenschaft, 1965 – 1984
Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Obergermaringen, 1975 – 1990
Ehrungen:
Urkunde des Bayer. Ministerpräsidenten für besondere Verdienste im Ehrenamt, 2001
Verbandsplakette in Silber des Bayer. Fußballverbands, 2002
Goldene Vereinsnadel (1976) und Vereinsnadel mit Kranz (1996) für Stadionausbau SVO
Goldene BFV-Nadel für 40jährige Mitgliedschaft im SVO
Bundesverdienstkreuz am Bande für die kommunalpolitische Tätigkeit, 1992
Ehrenring des Landkreises Ostallgäu, 1996
Kommunale Verdienstmedaille in Bronze, 30.09.1996
Goldene Fördermedaille des ASM, 2002
Kommunale Verdienstmedaille in Silber, 2003
Bayer. Sparkassenmedaille in Gold, 2008
Georg Biechele
*22.07.1927 †12.02.2020
Am 22. Juli 2007, seinem 80. Geburtstag, wurde Georg Biechele "In Dankbarkeit, Anerkennung und Würdigung seiner hervorragenden Verdienste um seine Heimatgemeinde, insbesondere aufgrund seines langjährigen engagierten und erfolgreichen Wirkens als Vereinsfunktionär, als Gründer und Vorsitzender der Stiftung 'Germaringer Sport- und Altenhilfe', seiner Arbeit im Arbeitskreis zur Chronikerstellung und als Initiator, Berater und Förderer des Gemeinwohls in Germaringen" auf einstimmigen Beschluss des Gemeinderates zum Ehrenbürger der Gemeinde Germaringen ernannt.
Neben seinem ehrenamtlichen Wirken beim SVO Germaringen hat er sich vor allem sozial mit all seinen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln engagiert. Bereits von 1957–1958 war er als Verwalter des Germaringer Kindergartens tätig. Nach seinem Wegzug nach Kaufbeuren nahm er dort von 1973–1988 die Aufgaben des Kindergartenpflegers und -verwalters des Kindergartens Hl. Familie wahr. Fünf Jahre war er im Elternbeirat der Realschule und unterstützte als Mitinitiator der Gründung des Frauenhauses in der Schäferstraße die Realisierung des Vorhabens mit einer stattlichen Geldsumme.
Um den sportlichen Aktivitäten in der Gemeinde, aber in gleichem Maße den Bedürfnissen älterer, finanziell schwächer gestellter Bürger Rechnung tragen zu können, stiftete Georg Biechele am 9. Januar 2003 rd. 100.000 EUR Gründungskapital für die Germaringer Sport- und Altenhilfe, deren Stiftungsvorsitz er bis heute inne hat.
Als Vorstand des SVO Fördervereins stellt er durch seine unermüdlichen Aktivitäten den finanziellen Grundstock des Vereins sicher.
Neben der Ehrenbürgerwürde erhielt er zahlreiche Ehrungen, welche die große Wertschätzung seines ehrenamtlichen Engagements unterstreichen. Unter anderem:
1982 Ehrung durch die Gemeinde für besondere Verdienste im Ehrenamt
1988 DFB Verdienstnadel für besondere Verdienste im Fußballsport
1988 Goldenes BLSV Ehrenzeichen mit Kreuz für langjährige Funktionärstätigkeit
1992 Ehrung durch die Gemeinde für besondere Verdienste zum Wohle Germaringer Bürger
1994 Ernennung zum Ehrenmitglied des SVO
1997 Goldenes BLSV Ehrenzeichen für 50-jährige Mitgliedschaft
2004 Ehrung durch die Gemeinde für besondere langjährige Verdienste um den SVO
2005 Verleihungsurkunde und Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt und sozialen Bereich
2007 Verleihung der Ehrenbürgerwürde
Ehrenbürger aus Untergermaringen
Fidelius Lang
1865 - 1948
Bürgermeister von 1893-1934, Gründungsvorstand der Raiffeisenkasse Untergermaringen, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr von 1888-1895.
Peter Dörfler
1878 - 1955
Die Familie Dörfler (Derfler) stammt nach gesicherten Erkenntnissen aus den Bergen nördlich des Pustertales, wo es heute noch ein "Derflerhaus" gibt. In den Wirren nach dem 30-jährigen Krieg tauchte ein Paul Derfler aus dieser Gegend in Kaufbeuren auf. (Bis zu Beginn des 1. Weltkrieges kamen noch jeden Sommer Kinder aus den Südtiroler Bergen nach Lindau, wo sie sich auf einem eigenen Markt als Hütekinder gegen ein geringes Entgelt und ein "Häs" für einen Sommer verdingten und im Herbst, bevor die Pässe unpassierbar wurden, wieder nach Hause wanderten; man nannte sie auch "Die Schwabenkinder".) Er heiratete nach Jengen, eine gewisse Euphrosine Spieß(in). Nachkommen dieser Familie waren in Dösingen und Untergermaringen wohnhaft. In Untergermaringen war dann ein Mathias Dörfler Bauer und Bürgermeister; er heiratete die aus Beckstetten stammende Maria Heckel. Am 29. April 1878 wurde als 3. Sohn der Familie ein "Petrus" geboren. Das Geburtshaus des Peter Dörfler fiel dem ersten im Dienstbuch der FFW UG protokollierten Großbrand vom 26.2.1901 zum Opfer. An seiner Stelle, dem Eckgrundstück der heutigen Germar-/Peter-Dörfler-Straße ist heute ein Obstgarten mit einem Gedenkkreuz; zu Peter Dörflers 100. Geburtstag wurde ein Gedenkstein eingeweiht. Dies alles erlebte der kleine Peter natürlich nicht mehr, denn er zog als Dreijähriger mit seinen Eltern nach Waalhaupten wo sein Vater einen größeren Hof erwarb. Bis heute ist nicht gesichert, welche der beiden Kirchen, die von Waalhaupten oder die Georgi-Kirche, in seinem Roman "Als Mutter noch lebte" beschreibt. Gesichert sind lediglich die heute noch erhaltenen Grabstellen: Seine Großeltern liegen auf dem Georgiberg in Untergermaringen, seine Eltern in Waalhaupten und er selbst nach seinem Wunsch auf dem alten Neuhauser Friedhof in München in der Nähe seines Kinderheimes begraben. Seine, wie man indirekt seinen Werken entnehmen kann, weitgehend sorgenfreie und glückliche Kindheit verbrachte er in Waalhaupten, dem er zeitlebens verbunden blieb. Aber schon bald musste er diese Heimat verlassen. Dem elterlichen Wunsch entsprechend schlug er die priesterliche Laufbahn ein: Gymnasialzeit in St. Stephan in Augsburg, nach dem Abitur Studium der Theologie in München. 1903 empfing er mit 25 Jahren die Priesterweihe. Zwischen 1903 1906 diente er Steingaden und in Lindenberg im Allgäu als Kaplan. Danach kam er als Stipendiat des kirchengeschichtlichen und archäologischen Kollegs am Campo Santo Teutonico nach Rom, wo er christliche Archäologie studierte. In diese Zeit fällt auch eine für damalige Zeit ungewöhnliche Bildungsreise, die ihn nach Griechenland, Ägypten und Konstantinopel führte und auch in späteren Werken ihren Niederschlag fand. Aber auch wissenschaftlich zog Peter Dörfler aus dieser Arbeit Nutzen: im Jahre 1909 promovierte an der Universität München mit einer Dissertation über "Die Anfänge der Heiligenverehrung nach den römischen Inschriften und Bildwerken" zum Doktor der Theologie. Es folgte seelsorgerische Arbeit in Mindelheim und Landsberg am Lech. Zu Beginn des 1. Weltkriegs, im Jahre 1915, wurde Peter Dörfler zum Direktor des bekannten Münchner Kinderheimes "Marien-Ludwig-Ferdinand-Anstalt" an der Romanstraße im Stadtteil Neuhausen berufen. Über dreißig Jahre leitete er das Heim und sorgte für verwaiste und verlassene Kinder. Daneben entfaltete er sein reiches schriftstellerisches Schaffen. Die Anfänge dazu liegen allerdings schon in seiner Zeit als Seelsorger: "Als Mutter noch lebte" (1912), sein erstes dichterisches Werk, oder der Roman aus der römischen Campagna "Die Verderberin" (1914) und, ganz zeitgeschichtlich, "Der Weltkrieg im Schwäbischen Himmelreich" (1915). Aber er beherrschte alle Formen der Prosa: epische Romane ebenso wie kleine Erzählungen oder Kalendergeschichten und, mehr historisch-theologisch, die Heiligen-Biographien. Dabei sind, bis auf einige historische Romane (so z. B. "Neue Götter" (1920) oder "Die Schmach des Kreuzes" (1927/28), das er in der neuen Bearbeitung von 1950 "Heraklius" nannte) alle seine Werke aufs engste mit seiner schwäbischen Heimat verwurzelt. Peter Dörfler bleibt in seinem Werk sich und seiner Glaubensüberzeugung treu. Er hat aber auch das soziale Elend (das er ja aus seiner Arbeit so gut kannte) und die Ungerechtigkeit der Welt gekannt. Seine Werke zwischen 1920 und 1950 belegen das eindrucksvoll: "Der ungerechte Heller" (1920), die Apollonia-Trilogie mit "Die Lampe der törichten Jungfrau" (1930), "Apollonias Sommer" (1931), "Um das kommende Geschlecht" (1932), oder die Allgäu-Trilogie mit den Romanen "Der Notwender" (1934), "Der Zwingherr" (1935), "Der Alpkönig" (1936). Unvergessen sind auch seine Romane "Die Wessobrunner" (1941) und die "Gesellen der Jungfer Micheline" (1953). Außerdem verfasste er Biografien von Don Bosco, der heiligen Elisabeth, Vinzenz von Paul, Philipp Neri, Nikolaus von der Flue, Albertus Magnus und 1954, kurz vor seinem Tod, dem hl. Ulrich. Aber er dachte auch an die im bayrisch-schwäbischen Raum bis heute so aktiven Laienbühnen und schrieb für sie eine Reihe durchaus erfolgreicher Dichtungen. Seine Ehrungen sind vielfältiger Natur: Im Jahre 1945 wurde Dörfler zum Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung berufen und noch im gleichen Jahr erhielt er den Literaturpreis der Landeshauptstadt München. Der Papst ernannte Peter Dörfler 1948 zum Hausprälaten, der Bundespräsident verlieh ihm 1955 das große Verdienstkreuz. 1953 wurde ihm von seiner Geburtsgemeinde Untergermaringen die Ehrenbürgerwürde verliehen. Am 10. November 1955verstarb Peter Dörfler nach längerer Krankheit. Seine Biographie "St. Ulrich, der große Bischof und Reichsfürst" war sein letztes Werk. Arthur Maximilian Miller sagte von ihm, er habe den Schwaben das größte Gemälde ihrer Heimat gemalt.
Landrat Josef Rid
1907 - 1997
Die Unterstützung des Landrates (1952-1970) für die seinerzeit selbstständige Gemeinde Untergermaringen beim Ausbau der Ortsstraßen und sein Engagement bei der Renovierung der Kirche auf dem Georgiberg veranlassten den Gemeinderat, Josef Rid das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. In Erinnerung an seine Tätigkeit errichtete das Dorf einen Gedenkstein auf dem Georgiberg und pflanzte eine "Josef-Rid-Gedächtnis-Linde".
Gottlieb Miller
1909 - 1993
Bürgermeister von 1955-1972, Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr von 1949-1987. 1946 wurde er in den Gemeinderat und zum 2. Bürgermeister gewählt, 1955 folgte er Gottlieb Stich in das Amt des 1. Bürgermeisters, das er bis zum Ender der Selbstständigkeit Untergermaringens inne hatte.Der Ausbau des Straßennetzes, Neubau des Schulhauses, die Lösung der Wasserversorgung im Verbund mit der Gennach-Hühnerbach-Gruppe und die Renovierung der Kirche auf dem Georgiberg fielen in seine Amtszeit.Neben der Funktion des Aufsichtsrates der Raiffeisenkasse hat Gottlieb Miller auch in den gemeindlichen Vereinen und Genossenschaften tatkräftig mitgewirkt.
Ehrenbürger aus Ketterschwang
H.H. Pfarrer Johann Baptist Dobmeier
H. H. Pfarrer Johann Baptist Dobmeier hat 43 Jahre in Ketterschwang segensreich gewirkt. Er war geboren am 23. Januar 1871 in Hannesried in der Oberpfalz. Als Sohn eines Postboten zog er mit der Familie nach Kronheim in Mittelfranken und absolvierte das Gymnasium in Eichstätt. Nach dem Besuch des Lyzeums in Dillingen wurde er am 23. Juli 1896 zum Priester geweiht. Nach mehreren Stationen im Westallgäu, Pfarrvikar in Talkirchdorf, Ebratshofen, Gestratz, Memhölz und Hechendorf kam Johann Baptist Dobmeier am 22. Juli 1902 als Pfarrer nach Ketterschwang. Er schreibt: Nach der Ernennung durch Prinzregenten Luitpold sei er ohne Sang und Klang aufgezogen, abends im Wirtshaus Brem (das Pfarrhaus war noch leer) wurde er im Beisein seiner Mutter durch die „Spitzen“ begrüßt. Beigeordneter Hartung hätte einige Kernsprüche losgelassen, die „meine Ruhe und Furchtlosigkeit in einfacher Logik“ in eine gemütliche Unterhaltung überleiteten: er wurde mein persönlicher Feind nicht; ein Kompetenzfall (Kreuzträger bei Leichenbegängnissen) mit Bürgermeister Moser wurde durch Ausschaltung der Zwischenperson erledigt, selbst der Friedhofs- und Pfarrhofbaustreit wandelte ruhige Beharrlichkeit und Beherrschung. Fazit: Deus suit – Gott macht es 1912 wurde ihm das Bezirkskammeramt Kaufbeuren 1 und 1914 die Distriktsschulinspektion Kaufbeuren übertragen, letztere wurde ihm am 1. Januar 1919 „aus den geistlichen Händen“ genommen und den Inspektoren im Schuldekanat übertragen. Von 1934 bis 1941 übte er das Amt des Kapiteldekans aus, danach war er Ehrendekan des Kapitels und des Schuldekanatsamtes. Eine besondere Auszeichnung durfte er 1940 als Bischöflich Geistlicher Rat erfahren. Über seine seelsorgerische Tätigkeit hinaus hat sich Geistl. Rat Dobmeier besondere Verdienste um die Dorfgemeinschaft erworben. 1902 hat er den Obstbau- und Bienenzuchtverein Ketterschwang ins Leben gerufen und war dessen Gründungsvorstand. Die ausführlich handgeschriebene Pfarrchronik Ketterschwang verfasste er im Jahre 1922. Der Gemeinderat fasste am 1. Juli 1927 folgenden Beschluss: „Unserem H. H. Pfarrer Johann Baptist Dobmeier in dankbarer Anerkennung seines 25-jährigen äußerst pflichtgetreuen und vorbildlichen Wirkens in hiesiger Kirche, Schule und Gemeinde und seines während dieser Zeit so oft bekundeten großen Wohltätigkeitssinnes verleiht ihm die Gemeinde das Ehrenbürgerrecht.“
Oberlehrer Josef Herreiner
Josef Herreiner wurde in Ellighofen geboren. Er wurde am 1. Mai 1901 in Ketterschwang zum Hauptlehrer ernannt. Als umsichtiger und eifriger Pädagoge hat er sich in der damals einklassigen Volksschule sehr schnell die Wertschätzung der gesamten Dorfbevölkerung erworben.
Er war Gründungsmitglied des am 1. Februar 1902 ins Leben gerufenen Obstbau- und Bienenzuchtvereins und übernahm am 9. August 1903 das Amt des Schriftführers und des Kassiers. Als langjähriger Chorleiter war er stets bemüht, junge Kräfte auszubilden. Dies erfolgte nicht nur im Gesang, er gab auch Geigenunterricht. Die Theatergruppe hatte mit ihm einen talentierten Spielleiter und konnte schöne Erfolge feiern.
Am 14. Dezember 1927 fasste der Gemeinderat den einstimmigen Beschluss, Hauptlehrer Josef Herreiner für seine großen Verdienste um die Dorfgemeinschaft zum Ehrenbürger zu ernennen. Er ist in Augsburg verstorben.
German Brem
1880 - 1956
Am 29. Mai 1880 wurde German Brem als neuntes von 15 Kindern geboren. Seine Eltern waren die Gastwirtseheleute Josef und Apollonia Brem, geb. Karg. Nach der Volksschule erlernte er das Metzgerhandwerk und übernahm nach seiner Hochzeit am 30. April 1906 mit Theresia Weber aus Buchloe die elterliche Land- und Gastwirtschaft.
Bereits 1911 wurde er als Beigeordneter und damit als Stellvertreter des Bürgermeisters in den Gemeinderat gewählt. Dieses Amt übte er bis November 1933 aus. Durch den plötzlichen Tod von Bürgermeister Xaver Moser übernahm er als dessen Nachfolger diese Aufgabe bis zum März 1937, um anschließend in schwieriger Zeit der Diktatur und des Krieges bis 1945 wieder als Beigeordneter im Gemeinderat tätig zu sein.
German Brem erbaute an der Straße nach Beckstetten auf Hs. Nr. 56 ein zweites landwirtschaftliches Anwesen, bezog dieses 1937 und übergab es dann 1947 an seinem jüngsten Sohn Max übergab.
Für seine großen Verdienste um die Dorfgemeinschaft wurde er 1956 mit dem Ehrenbürgerrecht seiner Heimatgemeinde Ketterschwang ausgezeichnet. Sein Todestag ist der 17. Juli 1956.
Josef Burkhart
1908-1989
Josef Burkhart wurde am 17. Mai 1908 auf dem Widdumbauernhof als Sohn der Eheleute Alois und Veronika Burkhart, geb. Brem, in Ketterschwang geboren. Pfarrer Johann Baptist Dobmeier erkannte in seinem eifrigen Ministranten eine weit überdurchschnittliche Intelligenz und Josef ging aufs Gymnasium, um später Theologie zu studieren und Priester zu werden. Durch den frühen Tod seines Vaters musste er die Schule abbrechen, da er als einziger Sohn auf dem Hof gebraucht wurde. Nachdem er die Landwirtschaftsschule absolviert hatte, heiratete er am 27. Juli 1936 Antonie Kornes aus Kirchdorf und übernahm den Widdumbauernhof.
Für die Bürger Ketterschwangs und den bäuerlichen Berufsstand übernahm er bereits in jungen Jahren Verantwortung. Er war BBV-Obmann, Vorstand der Molkerei- und der Raiffeisengenossenschaft, Feuerwehrkommandant, Organist und Leiter des Kirchenchors. 1948 wurde er durch das Vertrauen der Bürger in den Gemeinderat und zum 2. Bürgermeister gewählt.
Vom 1. Mai 1956 bis 30. April 1974 bekleidete Josef Burkhart das Amt des 1. Bürgermeisters in Ketterschwang. Als umsichtiger Bauleiter trieb er den Schulhausbau mit Küche und Lehrerwohnung voran; ebenso den Kanalbau und die Teerung der Ortsstraßen. Er setzte sich ein für den Neubau der B 12 und den Ausbau der Gemeindeverbindungsstraßen nach Eurishofen, Rieden und Schwäbishofen.
Der Neubau der Wasserversorgung mit Brunnen und Pumpstation in Schwäbishofen trägt ebenso seine Handschrift wie die Erweiterung des gemeindlichen Friedhofs mit Leichenhaus und Kriegerdenkmal. Eine schwierige Aufgabe hatte er von 1971 bis 1974 bei der Felderzusammenlegung zu bewältigen. Von 1966 bis 1972 gehörte er als CSU-Kreisrat dem Kreistag des Landkreises Kaufbeuren an.
Im Januar 1976 wurde Josef Burkhart auf einstimmigen Beschluss des Gemeinderates Ketterschwang zum Ehrenbürger ernannt. Am 7. Mai 1989 ist er in Kaufbeuren verstorben.
Altbürgermeister Max Brem
1923 - 2004
Gemeinderat und zweiter Bürgermeister von 1960-1974, 1. Bürgermeister von Ketterschwang von 1974-1978. In dieser Funktion war Max Brem 1978 maßgeblich beteiligt an der Gebietsreform Ketterschwang .
Gemeinderat und zweiter Bürgermeister in der neuen Gemeinde Germaringen von 1978-1990. 1992 erhielt er die Kommunale Verdienstmedaille des Freistaates in Bronze.
Die Altbürgermeister– und Ehrenbürgerwürde wurde ihm auf einstimmigen Beschluss des Gemeiderates verliehen am 03.02.1993.
Als jüngstes von 6 Kindern der Eheleute German und Theresia Brem, geb. Weber, wurde Max Brem am 31. Januar 1923 in Ketterschwang geboren. Nach der Schule erfolgte die Ausbildung in der elterlichen Land- und Gastwirtschaft. Am 15. April 1942 musste er in den Krieg ziehen. Nach einer Verwundung am 7. März 1945 konnte er am 17. Juni 1945 in die Heimat zurückkehren. Am 5. Mai 1947 führte er Hedwig Müller aus Eurishofen an den Traualtar.
Max Brem bekleidete eine Anzahl Ehrenämter. Er war
bei den Pfarrern Fink und Fries Mitglied der Kirchenverwaltung,
in der Vorstandschaft des Bayer. Bauernverbandes, der Molkereigenossenschaft und des Veteranenvereins sowie
stellv. Kommandant der Freiw. Feuerwehr.
Durch das Vertrauen der Bürger wurde er 1960 in den Gemeinderat gewählt, von 1966 bis 1974 bekleidete er das Amt des 2. Bürgermeisters. Als Nachfolger von Josef Burkhart übernahm Max Brem das Bürgermeisteramt und übte es von 1974 bis zur Gebietsreform 1978 aus.
Auch in der neuen Gemeinde Germaringen wurde er mit großer Mehrheit zum 2. Bürgermeister gewählt und hatte dieses Amt bis zu seinem Ausscheiden im Jahre 1990 inne.
30 Jahre hat er die Geschicke seiner Heimatgemeinde und die im größer gewordenen Germaringen mitgeprägt. Seine freundliche, aber auch verbindliche Art, sein Weitblick und seine Tatkraft waren es, die den Gemeinderat im Januar 1993 den einstimmigen Beschluss fassen ließen, Max Brem anlässlich seines 70. Geburtstages zum Ehrenbürger zu ernennen.
Reinhard Miller
*15.01.1952
Am 16. Januar 2022 wurde Herr Reinhard Miller, einen Tag nach seinem 70. Geburtstag, als Dank, Anerkennung und Würdigung seiner hervorragenden Verdienste um seine Heimatgemeinde, insbesondere aufgrund seines langjährigen Wirkens als Gemeinderat, stellvertretender Bürgermeister sowie der umfangreichen Begleitung der Dorferneuerung in Ketterschwang in führender Position zum Ehrenbürger der Gemeinde Germaringen ernannt.
Reinhard Miller fungierte 30 Jahre von 1990 bis 2020 im Dienste der Gemeinde Germaringen in Form eines Gemeinderatsmitgliedes. In dieser Zeit war er 6 Jahre als 2. Bürgermeister und 24 Jahre als 3. Bürgermeister mit vorbildlichem persönlichen Einsatz tätig.
Als Vorstand der Dorferneuerung Ketterschwang begleitete und überwachte er sämtliche Arbeiten der Dorferneuerung Ketterschwang wie den Kanalbau, den Wasserleitungsbau und den Straßenbau in „seinem“ Ortsteil Ketterschwang. Viel Herzblut floss auch in den Bau des Ketterschwanger Hofs, in dem die örtlichen Vereine beheimatet sind.
Für diese Verdienste erhielt Reinhard Miller 2008 die Kommunale Dankurkunde von Innenminister Herrmann und 2018 die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze als Anerkennung der Regierung von Schwaben.
Aber auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Ketterschwang engagierte er sich 16 Jahre als Kommandant zum Wohle der Allgemeinheit. In dieser Zeit arbeitete er aktiv am Bau des neuen Feuerwehrhauses mit. Als langjähriger aktiver Musiker war er auch der Organisator des Bezirksmusikfestes 1984 in Ketterschwang.
Als Vorsitzender und Gründer des Schlachtvereins Germaringen setzte er sich zudem für den Ausbau und den Betrieb des neuen Schlachthauses im Ketterschwanger Hof ein.
Auch die Ausbildung des landwirtschaftlichen Berufsnachwuchses war ihm ein großes Anliegen. Sehr viele Jahre war er Prüfungsausschuss Vorsitzender für die landwirtschaftliche Gehilfenprüfung im Landkreis Ostallgäu und Mitglied im Meisterprüfungsausschuss des Regierungsbezirks Schwaben.
Seinen Sachverstand brachte er zudem als Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Ketterschwang und als Vorstandsvorsitzender der späteren Raiffeisenbank Ketterschwang-Untergermaringen ein. Nach der Fusion mit der Raiffeisenbank Irsee Pforzen Rieden bereitete er als deren Aufsichtsratsvorsitzender die Fusion mit der Raiffeisenbank Kirchweihtal vor.
Anlässlich der Verleihung der Ehrenbürgerwürde schrieb Reinhard Miller folgenden Eintrag in das Goldene Buch der Gemeinde Germaringen:
„Wer ein öffentliches Amt übernimmt sollte sich als öffentliches Eigentum betrachten“
Dieses Zitat des dritten amerikanischen Präsidenten Thomas Jefferson war stets mein Leitspruch in meinem Kommunalen Wirken. Gerne denke ich an die dreißíg Jahre als Bürgermeister-Stellvertreter in Germaringen zurück. Dem amtierenden Bürgermeister Helmut Bucher und seinem Gemeinderat wünsche ich allzeit eine glückliche Hand bei allen Entscheidungen zum Wohle unserer liebenswerten Gemeinde und ihrer Bürger.“